"Kameraleute, auch Fernsehkameraleute, sind keine Kühlschränke, die man in die Steckdose steckt, damit sie funktionieren. Sie stehen am Start der Produktionsketten, wählen Perspektiven
aus, treffen Entscheidungen und setzen Objekte und Menschen ins Bild. Sie arrangieren sich mit den Gegebenheiten am Drehort, die für den Zuschauer und manchmal auch für die Regie im Ü-Wagen
unsichtbar bleiben. In der Regel handelt es sich um Typen, die sich mit Neugier und überdurchschnittlichem Interesse auf einen Beruf eingelassen haben, der ihnen wenig wirtschaftliche Sicherheit
bietet und in dem zwischenmenschliche Beziehungen nicht selten mit geschäftlichen Interessen verbunden sind - was einsam machen kann. Kameraleute sind wie Köche, die in vielen unterschiedlichen
Küchen arbeiten und so mit den Jahren immer besser werden. Sie haben Lust, ihre Sache gut zu machen, und sie konzentrieren sich darauf, die Vorstellungen der Regie umzusetzen. Sie leben von ihrem
Honorar, aber auch von Anerkennung und Rotlicht. Wenn man ihnen vertraut und sie machen lässt, laufen sie zu Hochform auf. "